Wir sind oft der Meinung, dass wir etwas Besonderes tun müssten, um glücklich sein zu dürfen. Schuldgefühle oder ein Gefühl des Nicht-Erfüllt-Seins hindern uns manchmal daran, einfach in diesem Moment ein Gefühl von Zufriedenheit und Ganzheit zu erfahren. Und nichts anderes ist Glücklichsein.
Wir denken auch oft, dass Glücklichsein dieses berauschende Gefühl ist, das wir bekommen, wenn wir etwas Tolles geschafft haben, uns etwas Schönes zugestoßen ist oder jemand etwas besonders Liebes zu uns gesagt hat. Wenn wir diesen Dingen auf den Grund gehen, steckt dahinter ein Gefühl, endlich für einen Moment vollständig zu sein. Und dann sagen wir: „Diese Sache, diese Worte, dieser Mensch, dieses Ding hat das ausgelöst. Also ist wohl diese Sache, sind diese Worte, ist dieser Mensch und ist dieses Ding die Ursache für mein Glücklichsein.“
Mit „Möge ich glücklich sein“ können wir uns daran erinnern, dass unsere ursprüngliche Ganzheit und Zufriedenheit weit weniger von äußeren Dingen abhängt, als wir es gewohnt sind zu glauben. Und dass sie jetzt gerade weder in unserer Vorstellung von Zukunft noch Vergangenheit verwirklicht werden kann. Dann können wir kurz unseren Blick in den gegenwärtigen Moment lenken und vielleicht ein Stück weit die Bedingungen unseres Glücklichseins loslassen. Und schauen, was hier ist.
Das bedeutet nicht, nichts Schönes mehr zu tun oder zu sagen. Wir können alles, was uns für unser Glücklichsein und für das Glücklichsein anderer hilfreich und gut erscheint, trotzdem tun und genießen. Aber es macht einen großen Unterschied, ob wir etwas tun und sagen, weil wir uns davon endlich Zufriedenheit und Ganzheit versprechen, oder ob wir etwas aus Zufriedenheit und Ganzheit heraus tun.
(Dieser Text wurde am 21. März 2025 im Newsletter erstmals veröffentlicht.)