(Osho 1988, Goldmann 2014, S. 53)
Text zum Hören (01:25 Min.):
Eines der Grundprinzipien der Meditation ist das Entspannen im Augenblick, in der Gegenwart. Diese Entspannung soll ermöglichen, die Dynamik und den Fluss der Dinge, des Lebens, der Gedanken, Gefühle und Empfindungen für sich, ohne die Bezogenheit auf das Ich und dessen Konzepte von der Welt, wahrzunehmen. In diesem Zusammenhang wird auch vom „Zeugesein“ gesprochen. Sobald Bemühen hinzukommt, tritt der Meditierende vom Standpunkt des Zeugen wieder in die Rolle des Mitspielers über. In dieser Rolle wird Fortschritt und Rückschritt gemessen, Gedanken bewertet und das eigene Bemühen als Bedingung für eine zufriedenstellende Praxis gesehen.
Zwar kann Bemühung oft sehr wertvoll sein (da wir den Geist manchmal benötigen, um den Körper zur Ruhe zu bringen und eine offene Wahrnehmung über den Umweg der Konzentration zu entwickeln), doch irgendwann kann Bemühung durch müheloses Beobachten und Fließenlassen abgelöst werden. Wenn es soweit ist, geht es nur noch darum, das zuzulassen. Das ist die Entspannung des Zeugen.